Papier und Mixmedia

Was ist Mixed Media?

In der bildenden Kunst bezeichnet man jene Werke als Mixed Media, die mit verschiedenen Techniken geschaffen wurden oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Eine Leinwand, auf der beispielsweise Ölfarbe, Drucktechnik, Lack und Kohle verwendet wurden, kann man als eine Mixed-Media-Arbeit bezeichnen. Die meisten dieser Werke kann man der abstrakten Malerei zuordnen, aber es ist ebenfalls möglich, Gegenstände, Pflanzen oder Landschaften darzustellen und Naturelemente in das eigene Werk einzuarbeiten.

Das Spektrum an Techniken und Materialien ist weit gefasst – zu Mixed Media gehören sowohl dreidimensionale Werke als auch Collagen und Assemblagen aus Papier. Für eine Collage (dem Französischen Verb ”coller“ – kleben – entlehnt) werden verschiedene Elemente auf eine Unterlage geklebt. Papierausschnitte, Fotografien oder auch Stoffe kommen in Frage, die auf ein Blatt Papier oder eine andere Unterlage geklebt werden. Als Assemblagen werden hingegen nur die Collagen bezeichnet, die plastische Objekte beinhalten. Diese Objekte werden auf der Grundfläche befestigt und verleihen dem Kunstwerk eine reliefartige Oberfläche. Die Grenze zum dreidimensionalen Kunstwerk, welches ebenfalls als Assemblage bezeichnet werden kann, ist hierbei fließend.

Die Kunstform Mixed Media ist verhältnismäßig jung. Einer der ersten Künstler, der unterschiedliche Techniken miteinander kombinierte war z.B. Pablo Picasso. 1912 schuf er Collagen wie Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht, in welche er alltägliche Objekte einfügte. Nach dem ersten Weltkrieg begannen immer mehr Künstler diese Kunstform für sich zu entdecken und sich von der Beschränkung auf Malerei oder Zeichnung loszulösen. Heute ist es sowohl unter den professionellen Künstlern als auch unter den Amateuren sehr populär.

Beata Sievi im Workshop von Rolf Wullimann

Meine eigene Mixed Media Projekte

In meinen eigenen kreativen Experimenten während der Corona-Zeit habe ich Wortcollagen als Ausdrucksmittel entdeckt, worüber ich im Detail in einem Blogartikel berichte.

Collage aus alten Du Zeitschriften, Beata Sievi

Eine einfache, aber dennoch spannende Collagentechnik erlernte ich in einem Workshop des Kalamazoo Book Art Center – die Kreiskollage inspiriert von Kandinsky. Bei diesem Projekt werden quadratische und kreisförmige Elemente nach bestimmten gestalterischen Prinzipien zu einer harmonischen Komposition zusammengeführt. Diese Technik stelle ich gerne als eine Aufgabe zur Potenzialabklärung bei jungen Erwachsenen. Sie ist abwechslungsreich und entspannend.

Im Rahmen einer längeren Weiterbildung für Werklehrer realisierte ich ein Kunstjournal-Projekt, welches nicht nur das Binden eines Journals von Hand umfasste sondern auch das Bedrucken des Umschlagpapiers und zusammenstellen der Seiten aus alten Kunstbüchern und Altpapier. Es war eine Aufgabe, die unterschiedliche Kreativitätstechniken miteinander verband, das Resultat war ein Gebrauchsgegenstand – ein Tagebuch, das weiterhin individuell gestaltet werden durfte. Die Schüler setzten die Aufgabe mit grosser Achtsamkeit, Phantasie und Sorgfalt um. Von einem Schüler wurde mir sogar ein Journal mit Widmung und Dank für «meinen erstaunlichen Enthusiasmus» geschenkt.

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